Generation Newsletter-Empfänger

Wie es mich nervt. Da spricht man 5 Minuten mit einer Verkaufsdrohne eines x-beliebigen Händlers und landet schwupp-die-wupp auf einem Newsletter. WTF?

Es folgt eine kleine Analyse eben dieser sogenannten Newsletter und warum mich diese Newsletter nicht interessieren. Zusätzlich gibt es einen Tipp, wie man sich aus der Adress-Datenbank von Massen-Versendern entfernen lassen kann.

Es gibt Newsletter und es gibt Newsletter… ihr kennt sie ja selber alle zu genüge. Ich selber melde mich gerne für den einen oder anderen Newsletter an. Bewusst.
Blöderweise (und in Deutschland zum Glück auch Illegalerweise) beim Registrieren für einen Dienst oder einen Shop gleich der Haken für „Ja, ich will euren super-klasse Newsletter bekommen“ aktiviert und zick-zack hat man den Newsletter an der Backe. Teilweise sind die Texte auch so verklausoliert, dass man ganz nebenbei das Okay dafür gibt, die Adressdaten verkaufen zu dürfen.

Hier meine Newsletter Fehler Top-6:

1. Newsletter mit mehr als einem Thema mein persönlicher Alptraum.

Die VHS Hamburg schafft es immer wieder auf’s neue mich zu ärgern.

Der Newsletter ist unglaublich überladen. An jeder Ecke prangt eine weitere Information zu einem ganz anderen Kontext. Ganze 4 Seiten Newsletter… irre. Ich entsinne mich an einen Workshop/Frühshoppen der VHS wo es darum ging, die VHS attraktiver zu machen. Ein scheinbar sehr wichtiger Punkt der Teilnehmer vor Ort war der Newletter. Fast alle vor Ort sagten: Der Newsletter ist total überladen und müsste dringend redesignd werden. Was hat sich getan? Richtig. Nichts.

Schade.

2. Wenn schon 9 Themen beleuchtet werden, dann würde ich mich über ein Inhaltsverzeichnis mit Sprungmarken freuen.

Der Newsletter der fotocommunity.de ist, was die Sprungmarken angeht, super:
Die Titel sind idR gut gewählt und die Frequenz ist auf maximal 3x im Monat begrenzt.

3. Der ‚jetzt abmelden‘ Button… immer häufiger leicht zu finden, allerdings wird immer häufiger nach einem Login für den ‚Persönlichen Bereich‘ gefragt. Warum?

Nicht nur, dass man teilweise ungefragt auf ominösen Newslettern ladet,… nein. Man muss sich auch noch Zugangsdaten besorgen. Ätzend und Zeitaufwendig.
Wenn ich mir zu 100% sicher bin, dass ich mich da selber nicht eingetragen habe, sende ich gerne „Thoms Fassung von Framstags freundlichem Folterfragebogen“ an die im Impressum stehende Adresse. Ich gehe darauf am Ende noch mal detailierter ein.

4. Frequenz zu hoch; es wird selbst über den umgefallenen Sack Reis im Keller

Wer 2x die Woche einen Newsletter rauskloppt, hat definitiv ein Problem.-

5. Formatierungsprobleme.

Sehr beliebt: Man schreibt Fette Newsletter mit allem schicki-lacki und testet bestenfalls im uralt Outlook das look&feel. Das Ergebnis ist wohl jedem klar: User, die nur den WEB.de oder yahoo.com Webclient nutzen ärgern sich dann.

6. zu kleine Schrift.

Warum nutzt man kleine schriften? Richtig. Um etwas zu verstecken.

7. Tracking.- Überall cookies und Bilder, die nachgeladen werden!

In 90% der Newslettern werden Bilder und/oder Cookies nachgeladen. Bilder werden sicherheitshalber auch mit anhängseln wie „?UID=2343845uweu8r“ nachgeladen. Somit weiß der Absender ganz sicher zwei dinge: 1) Die E-Mail ist gültig und 2) Irgendwer/Irgendwas hat sich die E-Mail auch angeschaut. Wer Thunderbird nutzt, sollte direkt mal folgendes anpassen: Einstellungen -> Sicherheit -> Webinhalte: Dort bei Cookies von Webseiten akzeptieren „jedes Mal nachfragen“ und „Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden möchte“ aktivieren. Bei der Gelegenheit gleich mal „Cookies anzeigen“ und „Alle Cookies entfernen“ anklicken.

Hier ein paar Newsletter, die ich gut finde:
1. iStockphoto

In der Regel Hinweis auf eine wirklich relevante Sache. Dabei auch noch sehr übersichtlich. Spitze!
Link: http://www.istockphoto.com/

2. Apple

Wie fast alles aus dem Hause Apple: Super übersichtlich und klar verständlich!
Link: http://www.apple.com/

3. KIWI News – Pop for the Soul

Da sitzt ein Mensch und verschickt einen Newsletter, der lebendig ist…. zudem ist deren Musik ziemlich gut :-)
Link: http://www.popforthesoul.de/

4. Car2Go

Leider nicht immer 100% Relevante Neuigkeiten… das lobe ich mir. Allerdings ein sehr schön übersichtlich gestalteter Newsletter.
Link: https://www.car2go.com/de/

5. fotocommunity News (wegen des Inhaltsverzeichnisses und der Sprungmarken im Newsletter)

Das Layout des Newsletters ist jetzt nicht der Hammer…. Wahrlich nicht. Allerdings gibt es hier wenigstens ob der menge angebotenen Themen ein kleines Inhaltsverzeichnis. Damit kann man schnell zu den relevanten Punkten springen.
Link: http://www.fotocommunity.de/

6. Der D64-Ticker

Ein Ticker kommt täglich, ganz klar. Und ich liebe ihn. Relevante News aus dem Bereich Netzwelt; die über das übliche als bei Heise hinausgehen. Toll. Vielen Dank für den täglichen Aufwand diesen Ticker zusammenzustellen.
Link: http://d-64.org/

Was nun tun gegen Newsletter, den man nicht abbestellen lassen?

Man nehme: Thoms Fassung von Framstags freundlichem Folterfragebogen und schicke Ihn an den Absender. Diese Vorlage hat es wahrlich in sich und lässt so manchen Versender die Schweißperlen auf die Stirn bringen. In der Regel ist nach dem erstmaligen versenden direkt Schluss. Immer häufiger bekomme ich auch eine Rückmeldung woher die meine Adresse haben. Somit habe ich dann wieder einen Ansatz meine Adresse auch dort sperren lassen zu können, was letztlich viel wichtiger ist, denn meist handelt es sich um ein unternehmen, dass vom Verkauf meiner Daten lebt.

Link: http://www.schnappmatik.de/TFFFFF/

Gibt es sonst noch tricks?

Klar ;-) Wer eine gmail Adresse hat, kann dem local-part (dem teil vor dem @-Zeichen) noch ein +IrgendEineZeichenkette mitgeben. Beispiel: M.Mustermann+XBeliebigerShop@gmail.com. Damit kann man dann auch ziemlich genau erkennen, ob es zum Beispiel mal ein Datenleck bei einem Anbieter gab oder nicht. Schade ist nur, nicht jeder Anbieter das +Zeichen in der E-Mail Adresse akzeptiert. Dabei ist es absolut RFC Konform. Nun ja. Probiert es einfach immer mal wieder aus. Es lohnt sich.


Zuletzt bearbeitet am 23.05.2013