Warum jeder Barcamp Hamburg (#bchh13) Teilnehmer einen Vortrag anbieten sollte

Am 15. und 16. November gibt es wieder das allseits beliebte Barcamp Hamburg (Hashtag #bchh13). Letztes Jahr war ich über eines sehr enttäuscht: Die Teilnehmer.

OTTO ist ein großartiger Gastgeber und bietet eine super Location damit sich 300 Interessierte Personen treffen und austauschen können. Die Räume sind vielfältig: von groß bis klein ist alles möglich. Noch toller: Das Essen. Wirklich unglaublich. All das wird durch Sponsoren ermöglicht, die das Team rund um das Barcamp Hamburg findet_._

Der run auf kostenlosen Eintrittskarten ist jedes Jahr unfassbar. Jeder scheint die Ansicht zu verfolgen: Geil… kostenlos… Da MUSS ich auch hin. Dann werden Plätze gebunkert und mit viel Glück werden diese dann im laufe der Zeit wieder freigegeben weil man vergessen hat, dass Tante Erna ihren 60sten Feiert oder auch am Freitag oder Samstag eigentlich im Büro gebraucht wird und das erst am Donnerstag Abend um 23 Uhr. Oder noch schlimmer: Am morgen 1. Barcamp Tags (!!!!) merkt.

Echt. Diese Einstellung zu solchen Events regt mich echt unglaublich auf. Entweder ihr arbeitet oder ihr habt frei oder müsst arbeiten.

„Ich halt mir alles offen und dann schauen wir mal was am besten ist. Da geh ich dann hin… oder so“

All ihr, die so in den Tag lebt… ihr versaut uns, den Teilnehmern, letztlich das Barcamp.

**Warum? **Ganz einfach. Wer zwei Tage vorher in die Kreis der Teilnehmer rutscht, wird sehr unwahrscheinlich einen Vortrag vorbereiten können. So ein Vortrag entsteht in den wenigsten fällen in zwei Tagen. So was braucht Zeit. Das Barcamp lebt von Vorträgen. Egal, welcher Natur.

Sei bitte Konsequent:

  • Trage Dir den Termin im Kalender ein.
  • Nimm einen Tag Urlaub
  • Trag den Urlaub _jetzt_ ein
  • Blockiere den Termin in Deinem Kalender.

Mir ist wirklich egal, was für einen Vortrag ihr mitbringt. Wichtig ist mir nur, DAS Ihr einen mitbringt. Meinetwegen den 50 „Facebook Likes kaufen ist doof“ und „Wie Twitter mein Leben veränderte“. Gerne auch „Wie ich als Nerd mit einer Küche nichts anzufangen wusste und nun ein FeedNerds Startup gründete“.

Bringt eure Oma mit, die uns erklärt, wie man einen gedeckten Apfelkuchen mit den Äpfeln aus Nachbars Garten zubereitet.

Erzählt, wie ihr mit einem Raspberry pi gebaut habt und warum es so und nicht anders gebaut wurde.

Du Fotografierst? Ja bestens… dann biete eine Session an, in der Du uns zeigst, wie du bestimmte Situationen mit der Kamera einfängst. Erkläre das Phänomen Blende/Zeit. Braucht man wirklich 50 MegaPixel oder reicht die kleine Handy-Kamera?

Bitte biete wenigstens einen Vortrag an. Das ist das absolut mindeste. Klar gibt es Vorträge, die augenscheinlich nicht interessant erscheinen und mit Desinteresse gestraft werden. Die Frage „Wer hat Interesse?“ ist die wohl gefürchtetste Frage auf einem Barcamp. Aber diese Frage muss gestellt werden! Und niemand reißt Dir den Kopf ab wenn der Vortrag nicht genommen wird.Es gibt immer wieder Teilnehmer, dich sich doch dafür interessieren und sich vielleicht gerne mit Dir darüber unterhalten wollen.

Nochmal für die ganz resistenten unter euch

Ein Barcamp lebt vom Mitmachen. Konsumiert nicht nur. Liefert bitte auch etwas. Wir sind, weiß-Gott, alles keine Präsentations-Profis. Niemand wird Dir den Kopf abreissen, wenn Du den Faden verlierst, zu schnell redest oder dein Vortrag nur 10 Minuten lang ist.

Wir Teilnehmer wollen etwas lernen. Über den Tellerrand schauen. Was neues kennen lernen. Andere Wege angeboten bekommen.
Ermögliche uns das. Nimm Teil und biete einen Vortrag an.

Eintritt

Ich bin kein Fan von Eintritt. Ganz bestimmt muss das nicht sein. In Deutschland hat sich folgendes schleichend fest in die Köpfe der Menschen eingebrannt: Was nichts kostet, ist auch nichts wert.

_****_Dem ist nicht so.

Gerade wenn ein Barcamp/Webmontag/Twittnite/GadgetNite nichts kostet: Dahinter stehen Menschen wie Du und ich, die sich den allerwertesten aufgerissen haben… Sponsoren, die einen nicht geringen Betrag bereitstellen, damit wir uns austauschen können… letztlich ermöglichen uns diese Firmen und die Organisatoren großartige Tage zusammen mit unseren Freunden aus dem Internet.

Das das Barcamp Hamburg wird dieses Jahr erstmalig eine nicht erstattbare Schutzgebühr verlangen. Ein augenscheinlich notwendiger Schritt um die No-Show Rate gering(er) zu halten. Leider verschließt sich so die Tür des Barcamps für zB. Schüler bzw. für wenig und nicht-verdienende. Ich hoffe dass es für diese Gruppe eine gesonderte Lösung gibt.

Meine letzte Bitte:

Bitte komm am Samstag nicht erst zwischen 10 oder 12. Das ist die allergrößte Frechtheit, die Du bieten kannst. Damit zeigst Du allen, wie (un)wichtig Dir das Barcamp ist.

http://www.barcamp-hamburg.de/


Zuletzt bearbeitet am 28.08.2013