Wird eine e-Petition von Politikern überhaupt ernst genommen? Sie können doch gar nicht direkt reagieren, da ist niemand greifbar. Ich glaube, nichts geht über eine saubere und schöne Demonstration auf der Straße oder dem Rathausmarkt. Meine Gründe:
Ich bin Johannes Scheller dankbar. Er hat eine Petition unter https://epetitionen.bundestag.de/petitionen angelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Seit dem 23.04.2013 haben inzwischen 55488 (Stand: 24.05.2013 16:00 Uhr) Personen gezeichnet.
Das ist natürlich eine ganze Menge. Schaut man sich allerdings die Petition genauer an, stellt man fest, dass viele nur mit Ihrer Benutzernummer unterschreiben. Ich finde das nicht richtig.- Das verwässert m.M. nach die Petition.
Wäre ich Politiker und müsste mich nun damit beschäftigen… ich würde vermutlich eine E-Mail mit folgenden nüchternden Textzeilen erhalten:
Sehr geehrte Damen und Herren.
Eine Petition hat ausreichend (>46.000) Stimmen erhalten, damit sie im Deutschen Bundestag auf die Tagesordnung kommt.
Hochachtungsvoll
Ihr e-Petition System
Im Anhang noch die Petition als PDF. Fertig. Da sitzt er/sie nun,… die Pläne der Deutschen Telekom sind ja so halb bekannt; was das aber so recht bedeutet ist unklar.
Was ist denn so eine Petition überhaupt? Richtig: Eine Online-Demo. Es ist ja auch so schön einfach. Einmal kurz registrieren, zick-zack auf den Knopf klicken und fertig.
Was war das früher anstrengend als man noch auf die Straße musste um der Sache gehört zu verschaffen.
Ich denke da in erster Linie an all die, die gegen die Castoren auf die Straße gehen. Mir geht es hier nur darum, dass Sie überhaupt auf die Straße gingen und immer gehen. Es geht nicht um das wie und was sie da machen: Steine werfen und/oder schottern sind nicht richtig.
Allerdings: Sie sind immer in den Medien mit ihrem Thema. Es sind viele. Die immer sich extra Urlaub/Frei/Zeit nehmen, um dabei zu sein. Um mitzumachen.Um überhaupt etwas zu machen.
Und genau dass ist das Problem: So eine Petition ist für uns Netzbürger ein augenscheinlich gutes Mittel um unserem Unmut zu zeigen. Blöderweise ist es so, dass die Herren Politiker (Okay, die Piraten sehen das vielleicht anders, sind aber vermutlich gerade mit anderen uns unwichtigen Themen beschäftigt) keine Masse dahinter sehen. Der klassische Politiker möchte auf die Straße, er möchte gesehen werden, er möchte in die Medien, er möchte (mehr oder weniger) Stellung (Lippenbekenntnisse) beziehen. Ganz besonders vor Wahlen. Wir müssen eine Bühne aufbauen und darüber sprechen. Öffentlich.
Ich meine, wir Netzbürger müssen auf die Straße. Konsequent. Und dass nicht nur bei Sonnenschein. Schreibt euren Parteien in der Stadt und sucht aktiv nach Gesprächen. Unternehmt etwas. Macht etwas. Vertraut nicht darauf, dass andere schon etwas machen werden.
Zuletzt bearbeitet am 27.05.2013