Seit gestern nutze ich den Breitbandanschluss von Kabel Deutschland. Ich kann sagen: nicht schlecht :-)
Jetzt bitte nicht gleich meckern … Die wenigsten wissen, dass das Kabel Deutschland Internet ein Shared-Medium-Internet ist. Sprich: Alle in einer Straße teilen sich einen 100 Mbit/s Uplink-Port am eigentlichen Verteiler. Und wer in einer reinen Wohngegend wohnt wird nach 19 Uhr vermutlich reichlich fluchen. Lange Ping-Zeiten und schlechte Downloadraten sind nicht ungewöhnlich. Wer in zB. in Hamburg-Eimsbüttel wohnt, ist mit einem xDSL Anschluss über die Telefonleitung wohl besser bedient.
Das Thema Drosselung ist immer ein Knackpunkt.
Aus den Beschreibungen von Kabel Deutschland entnehme ich den folgenden Satz:
Die Drosselung selbst gilt aber nicht für den Rest des Monats sondern nur bis 00:00 des folge Tages. Dazu kommt, dass ich gar kein Filesharing nutze. In dem Haus, in dem wir nun wohnen, gibt es eine Besonderheit: 3 Häuser teilen sich einen Anschluss. Auf dem Dachboden gibt es jeweils einen Verteiler für das entsprechende Haus. Der Techniker hatte wenig Hoffnung, dass es klappen wird. Aber der Reihe nach.
1. Die Bestellung
Ich bestellte das Paket Kabel Deutschland Internet mit Telefon (ich nutze nur das Internet) telefonisch; das war so weit problemlos. Was mich wieder mal ärgerte: Man bestellt, ob man will oder nicht, gleich ein Sicherheitspaket für 3,98 EUR für einen PC (!!!!) mit und muss das aktiv wieder kündigen…frechheit; aber nun gut. Der Preis für das Paket Internet und Telefon 50 selbst ist wie ich meine absolut okay. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten komme ich rechnerisch auf 26,40 EUR pro Monat.
2. Die Bereitstellung
Irre schnell… Kurz nach der Bestellung hatte ich den Termin für die Bereitstellung genannt bekommen. Leider hat der erste Termin nicht geklappt, da der Techniker zu wenig Material vor Ort hatte. Kurzer Anruf beim Dienstleister von Kabel Deutschland für die eigentliche Installation und schon hatte ich zwei Tage später einen neuen Termin. Super. Der hatte auch alles dabei. Toll! Im Haus wurden zwei-Wege Verstärker eingebaut und eine Multimedia-Dose für den Anschluss des Kabelmodems. Das war es dann auch schon für die notwenige Technik.
3. Der erste Test
Ich nutze den Anschluss mit meiner Fritzbox an dem WLAN-Router von Kabel Deutschland… Der Fritzbox habe ich gesagt: Pass ma‘ auf… Internet von Kabel Deutschland jetzt. Dann noch das Kabelmodem mit einem LAN Kabel an den Port 1 anschließen: Fertig.
Der 1. Speedtest sagte mir 37 Mbit/s; der Kabel Deutschland-eigenen Speedtest sagt: 51 Mbit/s und 2 Mbit/s upload. Und das den ganzen Tag über. Ich werde die Tage mal ein paar Tests aufsetzen und das etwas genauer verifizieren zu können.
Jetzt sollte man diesen SpeedTests nicht all zuviel glauben schenken. Der Kabel Deutschland Speedtest wird immer bessere Ergebnisse zeigen als alle anderen. Warum? Weil der dafür bereitgestellte Server im eigenen Kabel Deutschland Datacenter steht und nicht irgendwo anders auf der Welt. Um da hinzukommen braucht es einige und gute Peerings. Daher testest mit möglichst vielen und verschiedenen Speedtests.
4. Telefonie
Nutze ich nicht. Also nicht über Kabeldeuschland. Ich habe meine Rufnummern zu Sipgate portiert und zahle dort 3,90 EUR pro Monat für das Paket Sipgate Plus. Die Portierung selbst wird noch etwas brauchen; solange nehme ich die von Sipgate bereitgestellten Nummern.
Vorteil 1: Die Telefonie ist günstiger 1,0 Cent zu 2,9 Cent pro Minute für Verbindungen ins Festnetz und 9,9 Cent zu 19,9 Cent pro Minute für Verbindungen ins Deutsche Mobilfunknetz. Somit refinanziert mir die Telefonie den sipgate Anschluss ;-)
Vorteil 2: Ich habe meine Rufnummer immer dabei. Ich kann von überall auf der Welt mit meinem Laptop/Mobiltelefon zum Ortstarif telefonieren. Wunderbar.
5. In den ersten 2 Monaten Sonderkündigungsrecht
Sehr coole Sache: Sollte ich unzufrieden sein, kann ich innerhalb von zwei Monaten kündigen. Ansonsten habe ich einen Vertrag über weitere 22 Monate (wiederkehrend 12 Monate) abgeschlossen.
6. Laufzeit / Kostenblock
Ich finde Laufzeiten von 24 Monaten nicht gut. Verstehen kann ich die Anbieter ja. Sie müssen die Arbeiten refinanzieren, weil jeder am liebsten nix bezahlen möchte. Ich würde gerne dafür bezahlen damit ich wieder ein monatliches Kündigungsrecht bekomme. 636 EUR nach 24 Monaten sind nun auch die Welt. Der 1. Techniker war knappe 3 Stunden da, der 2. Techniker noch mal 2 Stunden. Wenn jeder von denen 80 EUR pro Stunden Wert ist, sind schon mal 400 EUR weg. Dazu kommen dann noch mal die Teile. Machen wir uns nix vor: Da sind die nächsten 150 EUR für fällig.
Geht man davon aus, dass der Techniker in der Regel pro Kunden nur 2 Stunden vor Ort ist + Teile…dann bleiben noch 326 EUR für 24 Monate übrig: 13,58 EUR für die Instandhaltung des Netzes und allem drum und dran. Das ist wahrlich nicht viel. Ich wäre bereit, die 300 EUR für das Setup zu bezahlen, nur um um den 24 Monate Vertrag nicht eingehen zu müssen.
Ich bin gespannt, wie das Internet hier in der City läuft. Die nächsten Tage werde ich die Leitung zum glühen bringen und die Drosselung testen. Demnächst also mehr zu diesem Thema.
Zuletzt bearbeitet am 07.12.2013